Die letzte Generalversammlung unseres Vereins liegt bereits wieder zwei Jahre zurück, was heisst, dass es wieder einmal Zeit ist für einen Rechenschaftsbericht des Präsidenten über diese Zeit. Es waren, das darf man wohl sagen, zwei eher ruhige Jahre für den Verein. Die „Begegnungszone Neustadt“ wurde eingeführt, und das Stimmvolk lehnte am 27. September 2009 die Vorlage zur Neugestaltung des „Freien Platzes“ ab. Weitere Themen, die uns wohl auch in Zukunft noch beschäftigen werden: Mobilfunkantennen in der Stadt, nächtlicher Lärm und Vandalismus und, in diesem Zusammenhang, Videoüberwachung in der Altstadt.
Bei schönstem Wetter führten wir am 7. Juni 2009 unsere ordentliche Generalversammlung durch, und zwar in der historischen Rhiibadi. Vorgängig orientierte Peter Käppler, der städtische Baureferent, über die Vorlage zur Neugestaltung des Freien Platzes vor Ort und anschliessend auf der Feuerthaler Seite über wichtige Aspekte der Attraktivierung des Rheinufers. Die statutarischen Geschäfte waren schnell erledigt: Tätigkeitsbericht des Präsidenten und der Kassenbericht von Bruno Müller wurden einstimmig genehmigt. Im Vorstand gab es zwei Änderungen: Beat Faeh trat aus dem Vorstand zurück. Er wurde durch Bea Handschin ersetzt, die sich spontan für dieses Amt zur Verfügung stellte. Die weiteren Vorstandsmitglieder: René Uhlmann (Präsident), Bea Hauser (Vizepräsidentin), Bruno Müller (Kassier) sowie Max Baumann, Martin Cordes und Lotti Winzeler. Damit umfasst der Vorstand sieben Mitglieder. Bemühungen, weitere Leute für die Vorstandsarbeit zu gewinnen, blieben leider erfolglos.
Zudem hiess die Versammlung einen Antrag von Silvia und Hans van der Waerden gut, eine Veranstaltung über die Gefahr von Mobilfunkantennen mit Peter Schlegel, einem ausgewiesenen Spezialisten zu organisieren. Neu übernahm Emil Schneider die Betreuung der Vereins-Homepage, die seit dem Austritt von Beat Faeh nicht mehr aktualisiert wurde.
Vorstand
In den vergangenen zwei Jahren traf sich der Vorstand zu sechs Vorstandssitzungen. Gleich an der ersten Sitzung gab Martin Cordes zum allgemeinen Bedauern seinen Rücktritt aus dem Vorstand per 30. September 2009 bekannt. Mit triftigem Grund: Er fand in Bern eine neue berufliche Heraus forderung, womit die Bundeshauptstadt zu seinem neuen Wohnort wird. Die weiteren Sitzungen beschäftigten sich vor allem mit zwei Themen: der Organisation von Vereinsanlässen und der Produktion unserer Vereinszeitung „de Altstädtler“. Zudem waren wir, bezüglich Mobilfunkantennen in der Altstadt, nicht nur theoretisch – nämlich an besagtem Anlass mit Peter Schlegel -, sondern auch praktisch gefordert: Am 27. August 2010 war im Amtsblatt das Baugesuch für eine Mobilantenne auf dem „Haus zum Sittich“ ausgeschrieben. Dagegen wehrte sich eine Gruppe Direktbetroffener und bat den Einwohnerverein um aktive Mithilfe. Mit Legitimation: An der GV 2007 unterstützte eine klare Mehrheit der Versammlung ein Engagement des Vereins gegen den Bau weiterer solcher Anlagen in der Altstadt. Wir unterstützten in der Folge eine Unterschriftensammlung in dieser Sache und äusserten unsere Ablehnung auch öffentlich in den Medien. Zudem forderten wird den Stadtrat zu einem Moratorium gegen dieses Projekt auf. Diesem Gesuch wurde leider, vor allem aus juristischen Gründen, seitens des Stadtrates nicht entsprochen.
Am 13. September 2010 gab Bea Handschin ihren Rücktritt aus dem Vorstand bekannt. Sie begründete ihren Schritt damit, dass sie, bezüglich der Arbeit im Vorstand, andere Vorstellungen gehabt hätte.
Treffen Quartiervereine-Stadtrat
Zweimal jährlich, also insgesamt vier Mal kam es in den vergangenen zwei Jahren zu einem Treffen zwischen Quartiervereinsrepräsentaten und Mitgliedern des Stadtrates. Diese Tradition existiert schon seit einigen Jahren und sie ist auch sehr erfolgreich. Die Exponenten des Stadtrates orientieren hier aus erster Hand über Vorhaben und Projekte, die die einzelnden Quartiere betreffen und für diese wichtig sind. Im Gegenzug können seitens der Vereine Anliegen und Anregungen, aber auch Lob und Kritik vorgebracht werden. Meistens ist nicht nur eine Mehrheit des Stadtrates vertreten, sondern auch Chefbeamte, die aus ihren Spezialbereichen kompetent Auskunft geben können. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, für allfällige Probleme ohne lange Instanzenwege gangbare Lösungen zu finden. Dazu sei ein Beispiel erwähnt: Seit Jahren haben sich nicht nur Altstädtler geärgert über das Boulevard-Restaurant vor dem Kronenhof: Dieses hat sich im Lauf der Zeit immer mehr ausgedehnt, und für Passanten – vor allem Müttern mit Kinderwagen – kam die Querung dieses öffentlichen Trottoirs oft einem Spiessrutenlauf gleich. Doch jetzt gibt es ein neues Wirtepaar. Auf Anregung des Altstadtvereins setzte sich die Verwaltungspolizei mit den Wirtsleuten zusammen, und so konnte eine Lösung gefunden werden, mit dem auch unser Vorstand gut leben kann.
AG Attraktivierung Altstadt
Seit 2006 gibt es die Arbeitsgruppe Attraktivierung Altstadt. Diese hat zwar keine direkten Umsetzungskompetenzen, soll aber den Stadtrat bei seinen Entscheidungen unterstützen. Vertreten sind, neben Stadtpräsident und Baureferent, die Pro City, die IGU, SH-Tourismus, IG Velo und VCS, TCS und ACS, Hotelier-Verband, das städtische Planungsbüro, die Verwaltungspolizei, VBSH, Schaffhauser Polizei, Tiefbau und Entsorgung und schliesslich auch der Einwohnerverein Altstadt. Im vergangenen Jahr machte die Arbeitsgruppe eine Pause, doch sie tagte Anfang Jahr wieder. Zurzeit aktuell: Agglomerationsprojekt Rheinuferstrasse und Perron Gleis 6, Sanierung Feuerthaler Brücke (die in diesem Jahr anläuft), und zudem ist ein „Workshop Parkregime Altstadt“ vorgesehen, da auch hier mit einschneidenden Veränderungen zu rechnen ist.
Vereinsanlässe
In den vergangenen zwei Jahren organisierte der Vorstand vier Anlässe. Am 19. November 2009 luden wir den renommiertenStrahlenexperten Peter Schlegel zu einem Vortrag über Gefahren von Mobilfunkantennen ein – aus aktuellem Anlass. Die Veranstaltung im Casino war gut besucht, allerdings war es wohl kaum zu vermeiden, dass hier vor allem Antennen- (und Strahlen-) Gegner zusammenkamen. Eindrücklich war es allemal, was uns Referent Schlegel leicht fasslich und anschaulich erklärte.
Am 26. Juni 2010 besuchten wir die letzte Etappe der dreiteiligen, grossangelegten Museumspräsentation „Schaffhausen im Fluss“; die Gelegenheit, dem Museum zu Allerheiligen einen wirklich aktuellen Besuch abzustatten, wurde rege genutzt. Einmal mehr als Publikumsmagnet erwies sich der Besuch einer hochinteressanten Baustelle: Ariane Trümpler und Andreas Vogelsanger, die das geschichtsträchtige Gebäude „Zur weissen Rose“ an der Rosengasse sorgfältig und liebevoll renovieren, gestatteten uns einen Einblick in das ebenso faszinierende wie hochkomplizierte Werk. Den beiden wurde viel Sympathie und Verständnis entgegengebracht, und die Fragen, die alle kompetent beantwortet wurden, wollten kein Ende nehmen.
Schliesslich, am 26. März dieses Jahres, luden wir zu einem Rundgang durch die Eisenbibliothek und das Klostergut „Paradies“ ein .
Der Vereinsvorstand ist seit Jahr und Tag auch journalistisch aktiv. Insgesamt vier Nummern unseres Vereinsorgans konnten wir produzieren, und es ist schön zu sehen, dass die Artikel und die Kommentare auf gute Resonanz und – meistens auch – Akzeptanz stossen
Mitgliederbewegung
Schon seit einigen Jahren hat sich die Mitgliederzahl um die 300 eingependelt. Wir sind ein kleines Quartier, und so halten sich eben die Ein- und Austritte ungefähr die Waage. Im Mai waren 295 Personen als Mitglieder des Einwohnervereins eingetragen.
Fazit und Ausblick
Die vergangenen zwei Jahre waren eher ruhig. Wir vom Vorstand konnten uns auf weniger Sitzungen als auch schon beschränken, da es zu keinen „Feuerwehrübungen“ kam. Für die nächste Amtsperiode haben wir uns vorgenommen, wenn möglich etwas mehr Anlässe zu organisieren, die für Altstädtler und Altstädtlerinnen interessant sind. Ich spreche unseren „Aktiven“ meinen Dank für ihr Engagement aus und bedanke mich zudem bei allen Mitgliedern für ihre Treue zu unserem Verein.
René Uhlmann,
Präsident Einwohnerverein Altstadt